Die Geschichtedes Hauses

Der Beginneiner langen Geschichte

Erbaut um das Jahre 1884 vom Ururgroßvater Junk als Stadthaus der Familie, hatte das Haus (und die Familie) nach Weltwirtschaftskrise und zwei Weltkriegen eine bewegte Geschichte erlebt.

Der Bauherr Junk war Baurat, Baumeister und Versicherungssachverständiger und Unternehmer. Die Gegend des heutigen 3. Wiener Gemeindebezirks war von Gärten und Feldern dominierten. Das Haus diente zusammen mit einem zweiten Gebäude in der heutigen Erdbergstraße als Unternehmens- und Familiensitz. Der Garten wurde im Winter auch als Eislaufplatz und im Sommer als Turnplatz genutzt.

Die Weltwirtschaftwskriese traf die Famile schwer, der Ururgroßvater Junk nahm sich das Leben. Teile der Liegenschaft wurden verkauft, die Bausubstanz verfiel zusehends.

Der zweite Weltkrieg brachte erneut wirtschaftlich schwere Zeiten und Zerstörungen (nach dem Krieg war Strom, Wasser und Gas unterbrochen, u.a. ware alle Fensterscheiben durch Druckwellen der nahen Bombentreffer zerstört).

In den Nachkriegsjahren wurden das Haus mit einfachsten Mitteln wieder notdürftig instandgesetzt.

Erst Dipl.-Ing. Roland Spieß - in der übernächsten Generation - gelang es in den 1970er Jahren wieder die Kontrolle über das gesamte Haus, welches in der Zwischenzeit in einen teils desolaten Zustand gelangt war, zu erlangen.

Die folgenden Jahrzehnte ab 1980 wurden genutzt um das Gebäude - auch in mühevoller und tatkräftiger Eigenleistung in Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten - Stück für Stück zu sanieren, trocken zu legen, zu modernisieren und zu erweitern, sowie die Fundamente zu sichern.

Währenddessen - sowie auch bereits seit Errichtung des Gebäudes und bis heute - wurde ein Teil des Gebäudes als Familienwohnsitz genutzt.

So kam es zur Eröffnung der Pension SPIESS & SPIESS im Jahre 2002, geführt von Roland und Ulrike Spieß, mit damals lediglich 7 Zimmern - die von Roland Spieß selbst zubereitete Eierspeise erlangte große Popularität unter den Gästen.
Der Betrieb wurde damals als Nebenerwerb (neben einer angesehenen Hausverwaltung) in erster Linie aus Leidenschaft geführt.

Im Laufe der Jahre wurden weitere Bereiche des Hauses in den Betrieb einbezogen und neue Zimmer geschaffen.

Seit 2012 führt Dipl. Ing. Jean-Philipp Spieß das Hotel gemeinsam mit seiner Frau Dr. Nadine Spieß. Während Jean-Philipp die Geschäftsführung des Unternehmens sowie die Planung anstehender Umbauten übernimmt ist Nadine die Visionärin, die sich um Gestaltung und Weiterentwicklung des Hotels kümmert. Dies noch als Nebenerwerb neben der weiter geführten Hausverwaltung, welche erst 2018 aufgegeben wurde, um sich ganz dem Hotel widmen zu können.

Kriegund Verfall

Die Kriegsjahre hatten ihre Spuren hinterlassen, obwohl das Haus von Bomben verschont geblieben war. Beschuss in den Endkämpfen in Wien, sowie Erschütterungen von nahen Bombentreffern und von den Flugabwehrgeschützen im nahen Arenberg-Park haben jedoch Spuren hinterlassen, die bis lange nach dem Krieg sichtbar waren. Durch die Erschütterungen waren vor allem die alten Steinzeug-Kanalrohre beschädigt, wodurch über lange Jahre hinweg Feuchtigkeit in die Fundamente eingesickert war. Die Feuchtigkeit war über das Mauerwerk bis ins Hochparterre hochgezogen.

Die Kanalschäden, schlechter Erhaltungszustand, und der Zahn der Zeit und Verwitterung haben dazu geführt, dass das Gebäude weiter in einen desolaten Zustand verfiel. Feuchtigkeit vom undichten Kanal und nicht isolierten Fundamenten drangen in den Erdkeller ein und setzten dem Gebäude weiter zu.

Eine neue Ära beginnt

Roland Spieß begann in den 80er Jahren, mit großem persönlichem und auch körperlichem Einsatz, mit einer konsequenten Sanierung des Gebäudes von Grund auf. Der teils verschüttete Keller wurde in mühsamer Handarbeit ausgegraben, die Abwasserleitungen erneuert, die Fundamente verstärkt und auf einen Ausbau des Gebäudes vorbereitet. Es folgte bis Mitte der 90er Jahre eine hofseitige Erweiterung sowie der Einbau der Garagen.



U-Bahn Bau in den 80er-Jahren

In den 1980er Jahren gab es eine weitere Großbaustelle direkt vor der Haustüre - die U-Bahn wurde gebaut! In offener Bauweise wurde dabei die gesamte Hainburger Straße eine lange Zeit in Anspruch genommen.

Der Grundstein für die moderne öffentliche Verkehrsanbindung war gelegt.

Die Eröffnung des ersten Teilstücks der U3 im Jahre 1991 vollendete die perfekte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr mit einer Station nur 100 Meter vom Haus entfernt.

Aufstockung und Dachgeschoßausbau

Schließlich folgte in den 1990er Jahre der Entschluss das Gebäude aufzustocken und das Dach auszubauen und diesen neuen Teil als Frühstückspension zu nutzen, womit sich Roland Spieß auch einen lang gehegten Traum erfüllte, war das Gastgeben doch in der Familie seit Jahrzenten verwurzelt (Wirtshaus in Sievering, Pension einer Tante, Restaurant in Paris anlässlich der Weltausstellung, ...).

Um die Jahrtausendwende schließlich war es so weit, das Gebäude wurde aufgestockt und das Dachgeschoß ausgebaut - die Grundlage für die Entstehung des Hotels waren geschaffen.

Nach Fertigstellung des Dachgeschoßausbaues wurden schlussendlich auch die (durch Luftverschmutzung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts pechschwarze gewordene) Fassade renoviert.

Innenausbau und Einrichtung folgten und 2002 war es so weit - die Appartement-Pension SPIESS & SPIESS wurde eröffnet - mit 7 Zimmern als Nebenerwerb aus Leidenschaft von Roland Spieß geführt.

Errichtung Gartengebäude

In den Jahren 2010-2011 wurde im Garten eine neue Baustelle eröffnet. Im Jahr 2013 schließlich wurde das Gartengebäude fertiggestellt. In einem modernen Gebäude mit großen Fenstern zum Garten hin, in Anlehnung an den Stil des bestehenden Gebäudes, wurden 8 neue Zimmer und Suiten geschaffen, sowie ein Untergeschoß das später zur Sauna und Meeting/Yoga-Raum ausgebaut werden sollten.


Das Hotel hatte damit die heutige Größe von 23 Zimmern erreicht.

Es wird weiterhin laufend durch Renovierungsmaßnahmen, Umbauten und Modernisierungen dafür gesorgt, dass das Haus und das Hotel mit der Zeit mitgehen, jedoch stets ein authentisches, stilvolles und wohnliches Zeugnis seiner Geschichte bleibt.

Errichtung eines Sauna- & Yogabereichs

Der Einbau einer modernen Saunaanlage im Jahr 2019 im Untergeschoß des Hofgebäudes bietet den Gästen des Hauses (und auf Anfrage auch Tagesgästen) ein wunderbar erholsames Erlebnis nach einem anstrengenden Tag in der Stadt.

Der auch als Seminarraum oder Veranstaltungsraum nutzbare Raum wird nunmehr vorwiegend als Raum für Yoga genutzt. Die moderne, aber doch freundliche und angenehme gestaltete Gestaltung des Raumes bietet ein entspannendes und geerdetes Ambiente zur aktiven Entspannung und Konzentration. Nadine Spieß bietet hier sowohl für Hausgäste als auch externe Besucher geführte Yoga-Stunden an.

Umweltzeichenund Gartenausgestaltung

Im Jahr 2021 fällt die Entscheidung die Zertifizierung nach dem österreichischen Umweltzeichen anzustreben.

Neben vielen anderen Maßnahmen ist die sichtbarste Maßnahmen die Umgesteltung des Gartens von einer reinen Rasenfläche in eine naturnah gestaltete Grünfläche die den Anspruch hat die Diversität der Fauna und Flora zu erhöhen, das Mikroklima zu verbessern und ein Ort zum Verweilen zu sein.